Malerei und was mich antreibt
Im Wasser erkenne ich eine Verbindung zu mir und zu den Veränderungen, die ich vor zwei Jahren herbeigeführt habe. Erfinde ich mich neu? Oder lebe ich das, was ich schon immer war, aber fokussierter, näher an einer ständig gespürten Existenz. Vermeidung, Angst und der Schrecken am Ende. Danach ein Übergang, schwer zu bewältigen. So viel Unsicherheit und immer wiederkehrende Irrtümer, Gestalten, die ich erschuf, als Komplizin der mißbilligenden Wortführer.
Eine Art von Unzufriedenheit die wie eine Mauer um mich herum stand und in der ich mich zurück zog mit all meinen Wünschen, die mich bedrängten seit frühester Kindheit. Nach einer permanenten Abfolge von Enttäuschung wurde mir die Sinnlosigkeit des Kampfes bewusst und nahm sie mit in mein Verließ. Dort brüteten wir aber weiter über ein mögliches Ende.
Der Sport
Meine Lebensenergie richtete sich dann auf Dinge, die mir Ablenkung verschafften. Ich setzte mir Ziele im Klettersport. Empfand ein Wohlgefühl, wenn ich meine Angst vor einem schweren Sturz besiegte und auf den nächsten Griff schnappte. Gerade noch erwischt. Die baumelnden Beine in der frischen Luft. Unter mir ein kleiner Mensch, zu dem mein Seil verlief.
Manchmal brach von oben herab ein Stein aus und schlug knapp neben mir auf. Da dachte ich mir – statt einer Mütze hätte ich mir doch einen Helm aufsetzen sollen. Oder sollte ich hier überhaupt nicht stehen? Ich stellte also dieses Leben an meiner Leistungsgrenze in Frage, war aber über Jahre hinweg mehrmals die Woche an einer Kletterwand.
Wahre Stärke
Ich wollte stark werden. Ein richtiger Kerl werden. Ich liebte schon immer das Unterwegssein in den Bergen. Aber es ging mir eher um eine zwecklose und reine Begegnung mit den Bergen. Ich dehnte abichtlich die Zeit aus, wenn ich allein auf einer Bergwiese lag und die Sonne meinen Körper wärmte. Auf so manchem Gipfel schlief ich nach einer spät am Tag begonnenen sehr einsamen Wanderung. Man muss vielleicht ein Mann werden, um überhaupt eine Frau sein zu können.
Die Erwartung des Sonnenuntergangs, die Nacht, mit einer großen Sicht über diese kleine Menschenwelt. Aus den Tälern kommen die Menschen herauf, um eine kurze Zeitspanne das Atmen und das Sehen neu zu erlernen und nach einigen Touren, immer wieder zu spüren. Die Welt direkt wahrnehmen, mit möglichst wenig Filtern und von diesem Anblick zurück zu kommen in ein Atelier.
Darin entstehen die erlebten Bilder neu und verbinden sich mit einem Bild aus der Kindheit, einem Gefühl. Bild und Gefühl werden eins. Und damit auch der Verstand, der beides gleichzeitig wahrnimmt. Nicht immer simultan – das sind die besten Augenblicke in einer Arbeitsnacht – sondern häufig zeitlich versetzt. Diese Hin und Her zwischen Gefühl und Wirklichkeit der Außenwelt, ergibt eine schöpferische Spannung.
Ich fühle dann eine starke Verbindung zu den Eindrücken, die ich unterwegs habe, egal wo, ob an einem hell glänzenden Meer oder auf einem windigen Berggipfel, oder auch in einer Stadt unter Menschen, wenn sich zufällige Dinge jäh ereignen.
Eine Auswahl dieser Bilder:
12 Wesen (Intro) – Werke 2018
Seestücke 1 bis 4
Lichtraumprogression
12 Wesen
Macropositionen- Iris und ihr Weg
Seestücke
80 x 120 cm
Öl auf Leinwand
100 x 160 cm
Öl auf Leinwand
80 x 110 cm
Öl auf Leinwand
80 x 120 cm
Öl auf Leinwand
Lichtraumprogression
60 x 90 cm
Öl auf Leinwand
40 x 120 cm
Öl auf Leinwand
80 x 120 cm
Öl auf Leinwand
50 x 70 cm
Öl auf Leinwand
Prozess N1 20/06/2018
40 x 120 cm
Öl auf Leinwand
50 x 70 cm
Öl auf Leinwand
12 Wesen
50 x 100
Öl auf Leinwand
Verena Vermás
2018
60 x 90 cm
Öl auf Leinwand
Prozess Nr. 5 (30.04.2018)
60 x 60 cm
Öl auf Leinwand (Prozess N2 20.06.2018)
60 x 60 cm
Öl auf Leinwand
50 x 100 cm
Öl auf Leinwand
60 x 90 cm
Öl auf Leinwand
16.05.2018
Öl auf Leinwand
Macropositionen – Iris und ihr Weg
40 x 52 cm
Bleistift auf Karton
70 x 100 cm
Acryl auf Leinwand
60 x 60 cm
Öl auf Leinwand